Eine Tasse Tee mit MIRIAM BRUCKNER

Auch heute gibt es wieder neuen Lesestoff bei der Tasse Tee – schön, dass du dabei bist.

Ich möchte dir gerne eine Künstlerin vorstellen, Miriam Bruckner. Vielleicht hast du das schöne „Buddha-Bild“ gesehen, welches sie für meinen Stand auf der Impulsmesse im Oktober in Haslach gemalt hat. Es ist einfach wunderschön und so passend geworden, dass es nun bei mir zu Hause steht.

Kunst fasziniert mich schon immer, ich kann minutenlang vor einem Bild stehen und es betrachten, wenn mir dann noch jemand eine Geschichte dazu erzählt, was sich die Künstlerin/ der Künstler (wohl) dabei gedacht hat, kann ich umso mehr eintauchen und mich in den Bann des Bildes ziehen lassen.

Miriam und ich sind uns im EM-Casa-Laden in Haslach das erste Mal bewusst begegnet und ins Gespräch gekommen. Miriam hat ein Händchen für das Schöne, für die Kunst und ihr Instagram Kanal (mairimarts) gibt einen großen Einblick in ihr künstlerisches Dasein.

Schau da unbedingt mal vorbei!

Heute stelle ich ihr ein paar Fragen und freue mich, dich mitzunehmen auf die Reise.

 

Miriam, magst du dich selbst kurz einmal vorstellen? Was sollte man unbedingt über dich wissen?

Ich bin 25 Jahre alt & wohne mit meinem Mann und meiner dreijährigen Tochter in Haslach. Schon seit ich denken kann drücke ich mich durch das Kreativ sein aus, vor allem durch das Malen. Ich würde sagen, dass ich viele Interessen habe - die Natur und das Reisen bedeuten mir viel, meine Freunde und Familie sind mir sehr wichtig & ich liebe es mir neues Wissen über alles Mögliche anzueignen. Nach dem Abitur und meiner Ausbildung als Bauzeichnerin habe ich ein Studium in Augsburg begonnen, dann wieder abgebrochen und ein Jahr später geheiratet & meine Tochter bekommen. Ich hatte mir immer vorgestellt, dass ich weiterhin in der Architekturbranche arbeiten würde - aber während der Elternzeit zu Hause „nur“ als Mutter habe ich mir viele Gedanken über mein Leben gemacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass die Kreativität mehr Zeit in meinem Leben einnehmen soll & dass das Malen ein Teil von mir ist. Mir wurde klar, dass ich niemals nur in einem Beruf arbeiten will, ich brauche die Abwechslung und eine große Ereignisdichte - das macht mich glücklich.

 

Du hast eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten gemacht – wie verbindet sich das mit deiner kreativen und künstlerischen Ader?

Alle Mütter werden verstehen wenn ich sage, dass die Frage ob das Kind nun mit 1,2 oder 3 in den Kindergarten kommen soll wirklich belastend sein kann. Für mich war schnell klar, dass ich arbeiten will, aber meine Tochter erst mit 3 in den Kindergarten geben will. Dank meiner Mutter konnte ich beides vereinen und so kam es, dass ich (um das dritte Elternzeitjahr, in dem man kein Elterngeld mehr bekommt, zu überbrücken) eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten begann.

Da ich mich als sehr offenen Menschen bezeichnen würde, lässt sich für mich die Arbeit in der Steuerbranche (die leider mit vielen Clichés behaftet ist) sehr gut mit meiner Arbeit als Künstlerin verbinden.

Meiner Meinung nach ist die Balance wichtig. Es gibt die weibliche Energie, die alles künstlerische und spontane widerspiegelt & die männliche Energie, die für Planung und Disziplin steht. Ich würde sagen, dass ich schon immer mehr weibliche Energie hatte, also spontan durchs Leben ging & kaum meine Wochen und Tage durchgeplant habe. Die Arbeit als Steuerfachangestellte ist für mich sehr durch männliche Energie geprägt, wie aber die meisten anderen Berufe auch. So lernte ich durch die Arbeit als Bauzeichnerin bzw. durch die Schule, dass es auf die Ausgewogenheit ankommt & diesen Raum für neue Kreativität schaffen kann.

Natürlich wünsche ich mir irgendwann nur von meiner Kunst leben zu können, aber auch dann kann nicht alles spontan passieren. Gerade in einer Selbstständigkeit ist es wichtig einen Überblick über seine Finanzen & die allgemeine Lebenssituation zu haben - was dann ja auch einen Energieausgleich bedeutet - im Prinzip so wie bei Yin und Yang.

 

Wie stellst du dir dein Arbeitsleben in der Zukunft vor? Möchtest du hauptsächlich als Künstlerin tätig sein?

Wie schon erwähnt kann ich mir nicht vorstellen in einem Beruf alleine tätig zu sein. Mir ist Abwechslung und eine gewisse Freiheit in meinem Alltag wichtig aber ich will definitiv, dass meine Kunst mehr ist als ein größeres Hobby. Ein Traum ist es zu Reisen bzw. in der Natur zu sein und gleichzeitig zu malen, auch dokumentarisch auf einer Expedition dabei zu sein würde mich einem Lebensziel näher bringen. Du siehst also, ich habe keinen konkreten Plan für mein Berufsleben. Aber dadurch bin ich offen für alle Türen, die sich mir irgendwann öffnen mögen.

 

Du stellst auch Auftragskunst her – mit welchen Wünschen und Vorstellungen kommen die Menschen zu dir?

„Mach einfach so wie du meinst“ - hieß es bis jetzt von den meisten. Ich bin glücklich darüber, dass die Leute mir so viel Vertrauen entgegenbringen. Einen gewissen Rahmen bringen aber alle Menschen mit. Wenn es z.B. ein Portrait von der Familie werden soll, bekomme ich ein Referenzbild & male dann aber natürlich in meinem Stil. So gehe ich auch bei Wünschen wie „ich hätte gerne einen Buddha“ vor, allerdings wähle ich bei fiktiven Motiven immer das aus, was mir selbst am besten gefällt.

Genau so male ich auch große Auftragswerke, die eher abstrakt werden sollen. Die Menschen erzählen mir wo das Bild die Wand schmücken soll, ob der Raum hell ist (im besten Fall schaue ich mir den Raum selbst an), welche Erlebnisse sie mit welchen Farben verbinden…

Mit diesem Wissen beginne ich den Malprozess und ende dann, wenn mir das Bild gefällt & im besten Fall gefällt das Werk dann auch dem/der Auftraggeber/in.

 

Stell dir einmal vor du hättest die Möglichkeit, vor einem großen Publikum unterschiedlichster Menschen einen Vortrag zu gestalten. Über was würdest du sprechen? Wofür brennst du?

Das ist eine sehr gute Frage.

Ich brenne dafür, neues über die Natur, alle Lebewesen, über die Erde und das Universum zu erfahren und andere Länder & Kulturen kennenzulernen.

Ich denke mich schnell tief in Themen ein, die mich interessieren & dann will ich alles darüber wissen. Mit meinen Freunden rede ich kaum über Oberflächliches, denn für Oberflächlichkeit ist keine Zeit. Dass Zeit kostbar ist, merke ich, wenn der Tag mal wieder so schnell vorübergezogen ist, ich aber kaum etwas für mich selbst getan habe. Diese Zeit für sich selbst ist das, was uns allen am Ende bleibt. Wir werden uns nicht an unseren 9 to 5 Alltag erinnern. Die Zeit, die wir aktiv gestalten, in der wir etwas erleben mit Freunden und Familie oder alleine in der Natur, bleibt wirklich.

Mir ging es schon als Kind sehr nahe, wenn furchtbare Dinge in der Welt passierten, wenn Natur zerstört wurde und das meistens durch Menschenhand. Ich fühlte mich dann schuldig, weil ich auch ein Mensch bin & in der Verantwortung etwas zu tun was hilft. Dieses Bedürfnis etwas in der Welt zu bewegen habe ich heute noch. Vielleicht weil ich als Kind schon von vielen Erwachsenen gesagt bekommen habe, dass es nichts bringt etwas zu verändern. Das hat in mir einen großen Drang geweckt, das Gegenteil zu beweisen und etwas anders zu machen. Vielleicht kann ich die Welt momentan nicht im Großen verändern, aber ich versuche es im Rahmen meiner Möglichkeiten.

Die Natur gibt mir Energie und kreative Inspiration. Vor allem aber ist es die Freiheit, die man erlebt, wenn man in der Natur ist oder durch Reisen neue Orte sieht. Ich empfinde tiefen Respekt und große Faszination für die Natur, meine Erinnerungen und Erlebtes verarbeite ich durch das Malen. Draußen zu malen gibt Glück, Begeisterung und Entspannung, das will ich den Menschen zeigen. Oft fehlt es an Mut alleine raus zu gehen, sich auf eine Bank zu setzen und zu malen, in einer Kursgruppe fällt das leichter.

In meinen Malkursen will ich die Menschen dazu ermutigen sich mit sich auseinanderzusetzen, sich selbst zu reflektieren, bei sich zu bleiben & andere Menschen nicht zu verurteilen oder auf die Meinung anderer zu viel zu geben.

Unzufriedenheit, Neid und Missgunst ist das, was Menschen dazu treibt Böses zu tun, anstatt sich selbst zu verändern. Es sind dann immer die anderen. Menschen, die glücklich sind, werden nie einen Krieg anzetteln.

Wenn ich so weiter erzählen würde, käme am Ende wirklich noch ein ganzer Vortrag raus, deshalb soll das ein kleiner Anriss von dem bleiben, was mir wichtig ist & was ich weiter geben will.

 

Wie sieht ein perfekter Tag für dich aus? Was darf nicht fehlen?

Nicht fehlen darf Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Im Kontrast dazu steht, mir Zeit für mich alleine zu nehmen, in der ich Male, Musik/ Podcasts höre, lese oder Sport mache. An einem perfekten Tag würde ich mit meiner Familie oder Freunden etwas unternehmen, vielleicht wandern gehen und durch den Wald spazieren oder in eine schöne Stadt fahren, was trinken und gut essen gehen gehört auf jeden Fall dazu.

Es sind warme Farben und helles Licht, die ich im Kopf habe, wenn ich an so einen Tag denke.

 

Was wünschst du dir – für dich, für deine Familie, für die Erde, für uns Menschen?

Das ist einfach - Frieden & Liebe.

 

Wie kann man sich mit dir in Verbindung setzen?

Über meine Website (https://www.ateliermiriambruckner.de/) kann man mir jederzeit schreiben, dort ist auch meine Handynummer, meine E-Mailadresse & mein Instagram Account verlinkt.

 

Magst du noch etwas hinzufügen?

Danke, dass du mich zu deinem Format „eine Tasse Tee mit..“ eingeladen hast.

Es hat mir wirklich Freude bereitet & auch einiges an Selbstreflektion gekostet deine Fragen zu beantworten, was eindeutig für die Fragen spricht!

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Mechthild (Dienstag, 17 Januar 2023 17:45)

    Alexandra, du bringst immer so bemerkenswerte Frauen zu deiner Tasse Tee.
    Ich bin überrascht, wie reif und sicher deine jungen Frauen sind; es braucht
    einem eigentlich um die Zukunft nicht zu bangen. Weiter so!