Eine Tasse Tee mit ANDREA STÄRR

Schön, dass du dir auch heute wieder eine Tasse Tee aufbrühst, ein gemütliches Plätzchen suchst und dieses Gespräch liest. Heute ist Andrea zu Gast. Spontan würde ich sie mit folgenden Worten beschreiben: Feuer, Liebe, Leben.

Sie ist eine absolute Powerfrau und steht mit beiden Beinen im Leben. Sie lebt mit ihrem Mann Jürgen in Bayern und brennt für das Kundalini Yoga.

Wir sind uns Anfang 2019 in Konstanz beim Beginn unserer dreijährigen Ausbildung „Sat Nam Rasayan“ (Meditative Heilkunst) begegnet. Seitdem haben wir einige Ausbildungstage und Wochenenden zusammen verbracht und haben stets eine lustige, stärkende und heilsame Zeit zusammen.

Ich freue mich sehr, dass sie uns heute in ihr Leben mitnimmt.

 

Andrea, magst du dich kurz einmal selbst vorstellen?

Momentan bin ich in der glücklichen Situation, dass ich beruflich ungebunden bin. Ich war lange festangestellt als Grafikdesignerin. Vor drei Jahren habe ich den Schritt in die Selbständigkeit gewagt.

Meine wirkliche Leidenschaft ist das Kundalini Yoga, vor allem das Sat Nam Rasayan.

Ansonsten liebe ich es mit meinem Mann morgens nach dem Meditieren einen Kaffee im Bett zu trinken, mit unserem Hund bei Wind und Wetter spazieren zu gehen, jedes Frühjahr in meinem Garten nachzuschauen, wo und welche Blumen austreiben, Kuchen backen, (vor allem weil ich Teig so gerne mag), in unserem wunderschönen Wörthsee baden, auch noch im November, mein Räucherwerk für die jetzige Jahreszeit benutzen, eine Wintervollmondwanderung im Wald und alle Erfahrungen und Ausbildungen, die mir immer ein Stück mehr zeigen wer ich bin und was ich hier so machen will…

 

Du bist in deinem Leben schon sehr viel gereist – was hat dich immer wieder in die Ferne gezogen?

Spontan: das Abenteuer! Und die Natur!

Es gibt für mich nichts Spannenderes als an entlegenen Plätzen auf der Welt auf einmal mit wildfremden Menschen z.B. im Wohnzimmer zu sitzen, die Sprache nicht zu verstehen und Fotoalben anzuschauen. Und trotzdem schafft man es durch Gesten und einem Lächeln sich zu verstehen und zu schätzen. Einmal haben mich zwei Jungs, da war ich noch jünger, in Nepal auf dem Weg zu einem Tempel aufgelesen und sie haben mich zu ihrer Oma in die Hütte mitgenommen und da saßen wir bei Regen den ganzen Nachmittag auf der Terrasse und haben die Zeit miteinander verbracht. Dieses Spontane das man nur erlebt, wenn man abseits der üblichen Wege reist. Ja das mag ich.

Außerdem Natur, die mich beeindruckt. Sei es die Weite der Wüste, das karge Weite vom "Dach der Welt" oder das Nichts in verschiedenen Farbtönen von Island.

Manchmal aber auch ein teures Hotel mit einem 5-Gänge-Menü und schicken Kleidern. Ich liebe die Unterschiede.

 

Welche Länder, Kulturen und Plätze dieser Erde haben dich besonders geprägt und inspiriert?

Bisher war die beeindruckendste und für mich persönlich auch wichtigste Reise nach Tibet und die Umrundung des Kailash.

Manchmal hat man ja so eine Ahnung und ich hatte das Gefühl in diesem Leben ist es für mich möglich diese Reise zu machen.

Man muss dazu sagen, für die Tibeter und Hindus ist der Kailash der heiligste Berg der Welt. Jeder Tibeter spart sein Leben lang um diese Reise machen zu können.

Erstmal ist das „Dach der Welt“ wirklich das Dach der Welt. Weit und karg.

Die Tibeter sind so unfassbar in ihrem Glauben. Sie umrunden den Kailash indem sie sich auf den Boden werfen und dort wo ihre Hände aufkommen ist die nächste Niederwerfung dran. Und das auf 5.700 Höhenmetern und ohne Proviant. Sie vertrauen darauf, dass sie Unterstützung erhalten.

Auf dem Weg zum höchsten Punkt haben wir in einer Herberge übernachtet mit vielen Tibetern. Morgens saßen wir in dieser dunklen verrauchten Küche mit 20 anderen Pilgern. Man sitzt mitten unter diesen doch so anders anmutenden Menschen und doch verbindet einen das gleiche Ziel. Genau diese Momente in meinem Leben beeindrucken mich und lassen mich auch immer wieder losziehen in die weite Welt.

 

Ist eine Meditation nicht auch eine Reise - eine Reise nach innen? Wie würdest du das beschreiben?

Liebe Alexandra, wie würde unser Lehrer sagen: „Erkenne wer du bist“. Tja, das ist glaube ich eine ziemlich lange Reise und für manchen von uns eine sehr unbekannte Reise dazu. Wenn man in der Innenschau anfängt zu lauschen, dann stellt man fest, dass doch einiges zwischen dem Erkennen „Wer bin ich wirklich“ und dem „Was denke ich wer ich bin oder sein sollte“ liegt.

Man begegnet so einigen Blockaden, Emotionen und Glaubenssätzen auf diesem Weg. Meines Erachtens ist Meditation ein sehr guter Weg um diese Reise nach Innen anzutreten und letztendlich bei seinem wahren Selbst zu landen.

Ich reise…

 

Worum geht es für dich im Leben?

Immer mehr ich zu werden. Damit meine ich freier von Erwartungen, Prägungen, Grenzen, Ängsten zu werden und dadurch immer mehr das leben zu können was mich ausmacht mit all meinen Talenten und Gaben.

 

Was wünschst du dir für unsere Erde?

Ein Lächeln im Herzen.

 

Gibt es ein Zitat, das dich (immer wieder) begleitet?

„Bedenke, manchmal ist es ein Geschenk wenn du etwas nicht bekommst was du dir wünschst.“

Diese Worte haben mir in einer sehr schwierigen Zeit in meinem Leben immer wieder den Weg gezeigt. Ich glaube es ist vom Dalai Lama.

 

Wie kann man sich mit dir in Verbindung setzen?

andrea@staerr.de

 

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