Inspiriert von den letzten beiden Tagen möchte ich heute mal wieder einen kleinen Beitrag verfassen.
Am Freitag startete der Qualifizierungskurs zur Hospizbegleitung beim Caritassozialdienst in Haslach.
Erst kurz vor Kursbeginn wurde mir bewusst, dass ich große Widerstände in mir spürte, obwohl ich den Wunsch, mich dieser Arbeit zu nähern schon länger in mir trage.
Plötzlich kamen viele Fragen auf: Kann ich das? Halte ich das aus? Oder kamen diese Fragen eher von außen, wenn ich jemandem davon erzählte?
Heute bin ich sehr dankbar, dass ich mich überwunden habe und bei diesem intensiven ersten Wochenende dabei sein durfte.
Es ging unter anderem um unsere eigene Biografie, um Abschiede jeglicher Art in unserem Leben und – ja genau - um das Leben.
Den letzten Punkt spüre ich nun so deutlich.
Die Lebendigkeit. Das Leben.
Der Prozess des Lebens, der einem sich ständig wandelndem Fließen unterworfen ist.
Alles ist stetig in Bewegung. Ein Fluss hört nicht plötzlich auf zu fließen, er legt keine Pause ein.
Genauso wie das Leben. Es fließt. Wenn wir es zulassen.
Alles ist ein Prozess.
Alles ist Leben.
Beim Nachklingen lassen der Erfahrungen habe ich das tiefe Gefühl, dass die Beschäftigung mit dem Tod uns noch lebendiger werden lässt.
Es gibt eine Sicherheit, die unumgänglich ist. Unser irdisches Leben ist endlich. Eines Tages werden wir dieses Leben hier verlassen und in eine andere Ebene, in eine andere Welt übergehen. Diese Gewissheit lässt in mir den Wunsch noch größer werden, mein Leben mit Leben zu füllen. Mit Liebe, mit Beziehungen zu Menschen, mit Freude, Leichtigkeit, Empathie und Spaß.
Mein Opa sagt manchmal: „Ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde.“ Meistens entgegne ich ihm dann mit einem Schmunzeln: „Ich weiß auch nicht, ob ich es noch erleben werde Opa. Zum Glück weiß keiner, wann die Lebensuhr abgelaufen ist.“
Für mich bringt diese Sichtweise eine Erleichterung mit sich, ein „sich-drauf-einlassen“, ein Annehmen.
Ich für meinen Teil habe an diesem Wochenende so viel mitnehmen dürfen, danke dafür an alle, die dabei waren.
Und eins kann ich mit großer Sicherheit sagen. Ich möchte noch nicht gehen, denn ich habe noch einiges vor.
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Jessica (Sonntag, 07 März 2021 10:25)
Beim lesen deiner Zeilen muss ich lächeln :-) so schön was da in dir fließen darf <3 Namaste
Brigitte Wörner (Sonntag, 07 März 2021 15:02)
liebe Alexandra,
danke für diesen Blogeintrag und wie ich gestern schon erwähnte es ist etwas wundervolles, geheimnisvolles und spannendes was an einem Kurswochenende passieren darf. Wie schön deine Zeilen zu lesen und zu spüren wie wirksam die viele der Elemente vom Fortbildungswochende waren. Ich freue mich auf die weitere Zeit mit Dir im Rahmen der Fortbildung.
Alles Gute Brigitte
Amara (Sonntag, 07 März 2021 15:28)
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen :0) freue mich auf das nächste mal! Hast du sehr schön geschrieben liebe Alexandra!
Alica (Sonntag, 07 März 2021 20:27)
Liebe Alexandra, es ist so spannend wo sie Wellen des Lebens dich hinführen! Das hört sich nach einen tollen und intensiven Beginn an :)
Tamara Burger (Mittwoch, 24 März 2021 17:08)
Der Text bereitet mir Gänsehaut ein hoch auf die Hochsensibilität :-). Auch wenn diese nicht von allem Menschen verstanden werden kann, doch auch das macht Sinn, wir sind eben nicht alle gleich (aus dem selben Holz geschnitzt) und das ist auch gut so - wenn Individualität zusammentrifft kann sehr, sehr vieles entstehen.
Ich hab mich so sehr mit dem Tod beschäftigt, dass ich sagen kann wenn ich heute sterbe, ist es okay. Ehrlich bin ich trotzdem, ich möchte nicht sterben, ich möchte Leben und habe auch noch so, so vieles vor. Und vielleicht macht uns gerade diese Auseinandersetzung mit dem Tod noch viel, viel lebensfroher, mutiger und optimistischer. Kompliment an Dich & deine Projekte (ehrlich gemeint!).
I am, Tamara Burger - Let our Name be Amen or Namaste :-)