Eine Tasse Tee mit ANJA-CHRISTINA LAICH

Anja und ich kennen uns aus dem Studium. Erst in den letzten beiden Semestern kreuzten sich unsere Wege auffälliger. Gerade beim Schreiben der Zulassungsarbeit und bei der Vorbereitung aufs Examen zeigte sich, dass unsere Herangehensweisen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Das war perfekt.

Ich saß meist um Punkt 8 Uhr an unserem angestammten Platz in der Bibliothek und blickte auf die 15 Bücher, die sich rechts und links von mir stapelten. Dann begann ich kompromisslos zu schreiben.

Anja kam zwischen 8:30 und 9:00 Uhr, machte Konzentrations- oder Meditationsübungen und entspannte sich bevor sie anfing zu arbeiten.

Ich beobachtete was sie tat und eine gewisse Neugier löste das definitiv in mir aus. Trotzdem dachte ich zu dieser Zeit, dass meine Herangehensweise definitiv die effektivere war. Danke Anja, dass du damals die ersten Samen des achtsamen Lebens in mir gepflanzt hast.

Los gehts.

 

Anja, magst du dich kurz einmal vorstellen?

Ich würde mich als aufgewecktes, weltoffenes, lebhaftes, fast 31-jähriges Mädel beschreiben, das ihren Weg zu mehr Ruhe und Gelassenheit geht. Ursprünglich komme ich aus Stuttgart, verbrachte einige Jahre am schönen Bodensee und machte schließlich im Herbst 2019 ein kleines Dorf in Mittel-Norwegen, Ålvundfjord, zu meiner Wahlheimat. Dort wohne ich mit meinem Mann Tore und Hund Kira auf einem Bauernhof mit Blick auf Berge und Fjord. Ich liebe die raue, nordische Natur und sprühe besonders auf Skiern vor Freude.

Vor meiner Zeit in Norwegen arbeitete ich als Grundschullehrerin. Seit einem guten halben Jahr habe ich eine Yogalehrerausbildung abgeschlossen und gebe seither Kurse und Workshops in Vinyasa und Restorative Yoga sowie Yoga Nidra. Zusätzlich arbeite ich als Aushilfe in Kindergärten.

 

Wie kam es dazu, dass du ausgewandert bist? War das schon immer ein Traum von dir?

Wo die Liebe hinfällt… Ich habe Tore 2012 auf meiner Fahrt zum Auslandssemester in Trondheim kennen gelernt. Auf einer schneebedeckten norwegischen Passstraße war er mein Retter in einem Schneesturm. Dunkle, norwegische Winternächte bringen so manches Wunder mit sich. Nach sieben Jahren Fernbeziehung, war es Zeit sich für ein Land zu entscheiden.

Ich würde nicht sagen, dass es schon immer mein Traum war auszuwandern. Ich versuche Möglichkeiten immer so zu nehmen, wie sie kommen und dabei meiner Intuition, meinem Herzen, zu folgen. Mal ganz bewusst, mal ohne viel nachzudenken.

Plötzlich bin ich, wo ich bin.

 

Wie würdest du deine Berufung beschreiben?

Ich sehe gerne den ganzen Menschen. Ob Schul- und Kindergartenkinder oder Erwachsene in meinen Yogakursen, ich bin gerne mit meiner vollen Präsenz bei „Dir“. Wo es schwierig oder dunkel ist, wo kein Ausweg scheint, bin ich gerne da und strahle für Dich. Hoffnung und Zuversicht. Ich bin eine sehr positiv denkende Frau und gebe das gern weiter.

Ich möchte Menschen in ihren verschiedensten Lebenslagen unterstützen und begleiten. In den einfachsten Worten würde ich meine Berufung so beschreiben: Da sein. Licht sein. Heil sein.

 

Was liebst du besonders bei deiner Arbeit?

Ich liebe es mit ganz vielfältigen Menschen zusammen zu sein. Neue Menschen kennenlernen zu dürfen macht mir Freude. Für viele hier in der Gegend ist Yoga noch etwas ganz Neues oder Exotisches. Es ist so schön in glücklich entspannte Gesichter zu blicken, wenn jemand etwas Neues für sich entdeckt hat. Das Erlebnis des Entdeckergeists bei einer neuen Aktivität finde ich selbst einzigartig.

 

Welches Thema begleitet dich aktuell?

Hmm, das ist eine schwierige Frage, denn ich glaube es sind viele kleine Themen, die immer wieder an die Oberfläche kommen. Vielleicht kann ich alles unter den Oberbegriff „Zukunftsvision“ setzen. Wie kann ich meine Berufung leben? Wie und wann setze ich welche Ideen um? Was ist Vision, was Illusion? Ich habe konkrete Vorstellungen wie wir unseren Hof als Zentrum fürs Wohlfühlen, Erholen und „Heil sein“ nutzen können. Und dazu darf ich mich besonders im Vertrauen üben. Vertrauen, dass alles wird und ich zu gegebener Zeit auch weiß, was zu tun ist.

 

Hast du Vorbilder?

Diese Frage erinnert mich an das Ausfüllen von Freundebüchern aus der Grundschule. Auch als Kind fiel es mir schwer diese Frage zu beantworten. Da ich an so vielem interessiert bin, schneide ich mir gern von verschiedenen Personen ein Scheibchen ab. Zum Beispiel von meiner Oma das positive Denken.

 

Hast du ein Lieblingszitat?

Immer mal wieder ein anderes. Zurzeit begleitet mich: „Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“ – Albert Einstein

 

Anja, wie kann man sich mit dir in Verbindung setzen?

Facebook: Anja-Christina Laich

Instagram: ulvundterra.yoga

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