Darf ich vorstellen? Luise – sie ist 95 Jahre alt und einmal in der Woche praktizieren wir zusammen Yoga.
Ja, du hast richtig gelesen! Und da ich es so schön finde zu sehen, dass alles möglich ist, wenn der Wille da ist, möchte ich dich gerne daran teilhaben lassen.
Vielleicht denken wir bei Yoga als erstes an einen Kopfstand oder Haltungen, bei denen man sich komplett verbiegt. Doch Yoga ist so viel mehr als das.
Yoga bedeutet Einheit – die Einheit von Körper, Geist und Seele. Wir sind dreiteilige Wesen und nur wenn Harmonie herrscht zwischen diesen einzelnen Aspekten fühlen wir uns vital, gesund und glücklich. Auf dem Weg des Yoga nutzt man dazu unter anderem Asanas (Körperübungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation.
In ihrer Verbindung wirken sie auf den physischen Körper, aber auch auf unsere feinstofflichen Körper, die unser Energiefeld ausmachen. Atemübungen können harmonisierend und beruhigend wirken.
Die Verbindung von Körper- und Atemübungen lässt Ruhe im Geist einziehen.
„In der Stille liegt die Kraft“, sagt ein altes Sprichwort und diese Stille ist heutzutage gar nicht so einfach zu finden – zumindest nicht im Außen. Deshalb ist es umso wichtiger, innen still und ruhig zu werden. Sobald sich unser Geist zurückzieht, wir mehr ins Fühlen kommen und die Beobachterperspektive einnehmen, umso mehr kommen wir an unseren inneren Kern heran.
Aber zurück zu Luise. Wir beginnen die Yogastunde mit einer kleinen Meditation, um alle unsere Sinne in den gegenwärtigen Moment zu bringen, ganz im Jetzt anwesend zu sein. Danach fangen wir auf dem Stuhl sitzend an den Körper von oben nach unten zu bewegen, immer mit dem Ziel die Bewegung und die Atmung zu verbinden. Der Ein- und Ausatemzyklus bestimmt dabei die Geschwindigkeit der Bewegung. Sobald der Atem mit den Bewegungen übereinstimmt, begleitet eine innere Ruhe die Ausführung und das gleichzeitige Fühlen des Körpers. Ein besonderes Augenmerk liegt auch in den Yogastunden mit Luise auf der Wirbelsäule. Sie ist unser Hauptenergiekanal, auch „Pranaröhre“ (Lebensenergieröhre) genannt.
Durch bestimmte Bewegungen aktiviert, kann die Energie besser durch den Körper fließen und uns beleben. Zum Ende der Stunde folgt die Schlussentspannung.
Luise war früher eine graziöse Balletttänzerin, sie erzählte mir, dass sie ohne weiteres ihr Bein jeden Tag über die Balkonumrandung geworfen hat, um sich ausgiebig zu dehnen. Das Durchhaltevermögen hat sie auf jeden Fall heute noch. Luise übt mehrmals in der Woche selbstständig, was ihre schnellen Fortschritte erklärt. Es ist so schön zu sehen, wie das Praktizieren von Yoga bis ins hohe Alter positive Effekte auf uns haben kann. Dank Luise darf ich das in einer ganz besonderen Verbindung beobachten und miterleben.
-Jede Handlung hat eine Wirkung – Welche wählst du? -
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